Deutschland hat einen Rechtsrahmen für Geschäfte mit Kryptowährungen. Der Fokus liegt auf der Verwahrung und Speicherung von digitalen Werten. Dies verlangt eine Niederlassung vor Ort.
Bei Blockchain und Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum schaut die Welt auf die Schweiz und das dortige Crypto-Valley, wo sich ein einzigartiges Cluster gebildet hat. Doch auch Deutschland gehört zu den Vorreitern in der Blockchain- und Bitcoin-Welt. Der deutsche Gesetzgeber hat die Umsetzung der Geldwäsche-Richtlinie auf den 1. Januar 2020 zum Anlass genommen, alle Arten von Blockchain-basierten Werten zu regulieren, was auch digitale Wertpapiere sowie digitale Währungen wie den Bitcoin umfasst.
Seit diesem Jahr benötigen Unternehmen in Deutschland eine «Kryptolizenz», sofern sie Dienstleistungen rund um digitale Werte anbieten wollen. Unternehmen müssen bei der Finanzaufsicht Bafin die neue Lizenz beantragen. Innerhalb der EU prescht Deutschland durch diese Regulierung vor, eine Harmonisierung in der EU steht noch aus. Deutschland reguliert die Verwahrung von digitalen Wertpapieren und Kryptowährungen; Unternehmen erhalten somit in Sachen Blockchain die langersehnte Rechtssicherheit, mit der sie planen und risikoärmer investieren können. Bereits haben über vierzig Banken und Unternehmen bei der Bafin ihr Interesse bekundet, die «Kryptolizenz» zu beantragen. Es ist damit zu rechnen, dass im Verlauf des Jahres noch einige Dutzend weitere interessierte Banken und Unternehmen hinzukommen.